Grand Tour of Switzerland – Streckenabschnitt 9
9. Januar 2024
Der Streckenabschnitt 9 wurde für uns zu einem sehr kurzen Vergnügen, da wir beschlossen hatten, diesen Streckenabschnitt in den größten Teilen bei dieser Tour zu überspringen. Diese Entscheidung haben wir aber keinesfalls getroffen, weil es auf dem Streckenabschnitt 9 nichts Tolles zu sehen gibt. Vielmehr war der Entschluss, ab Tiefencastel direkt nach Davos abzubiegen deshalb gefasst worden, weil wir bereits viele tolle Orte auf diesem Streckenabschnitt durch andere Reisen vor der Grand Tour of Switzerland besucht hatten.
Da wir in der Regel jährlich ein paar Tage am Comer See in Italien verbringen, liegt der Streckenabschnitt 9 nahezu auf diesem Weg und so hatten wir im Jahr 2021 diese Tour ein wenig ausgebaut und uns die folgenden Orte und Highlights angesehen:
Viamala-Schlucht
Die Viamala-Schlucht war für uns ein Ort, den wir auf jeden Fall einmal besuchen wollten. Wir sind einfach fasziniert von der Kraft, die die Natur hat und wie sie Gestein und andere Materialien formen kann.
Die imposante Schlucht liegt zwischen Thusis und Zillis und ist sehr gut ausgeschildert. Direkt vor dem Eingang befindet sich ein Parkplatz für die Besucher. Am Eingang angekommen, haben wir uns unsere Tickets gekauft und sind dann die 321 Stufen zur Schlucht hinabgestiegen. Ursprünglich wurde die Schlucht von Gletschereis, mittlerweile durch den Hinterrhein gespeist und geformt. Die bis zu 300 Meter hohen glatt geschliffenen Felswände flankieren die nur wenige Meter breite Schlucht und lassen sie nahezu mystisch wirken. Bei aufmerksamem Betrachten fällt einem sofort das Farbenspiel des Wassers auf. An verschiedenen Stellen zeigt sich das Wasser in unterschiedlichen Farben und wirkt so klar, dass man die Kälte des Wassers förmlich spüren kann.
Besonders beeindruckend fanden wir auch den Fluss des Wassers, da es sich an verschiedenen Stellen in gurgelnden Strudeltöpfen sammelte und wir sehr erstaunt waren, dass diese Stellen durch das Wasser gebildet und geschliffen wurde.
Julierpass
Der Julierpass gilt bei uns beiden als einer der beliebtesten Pässe, da wir hier – im Vergleich zum Splügen – problemlos mit unserem Camper fahren können. Die Straßen sind sehr gut ausgebaut und so entpuppt sich der Julierpass insgeheim oft zu unserem Highlight auf dem Streckenabschnitt 9.
Der Pass gilt als die Haupt-Zufahrtsstraße ins Engadin und ist gerahmt von alten Säulenresten auf der Passhöhe.
Die Natur mit ihren grünen Wiesen und vereinzelt sichtbaren Tieren, aber vor allem auch dem immer wieder auftauchenden fließenden Wasser machen den Julierpass zu einem idyllischen Ort und einem Alpenpass, den wir immer wieder gerne fahren. Allerdings gilt auch hier: Nicht nur einmal wurden wir auch im Sommer mit Schnee auf der Passhöhe überrascht. Vorsichtig fahren lohnt sich dann auf jeden Fall!
Silsersee
Oben am Julierpass angekommen, erwartet jeden Reisenden zunächst Silvaplana und der Silvaplanersee, der bei Wassersportlern sehr beliebt ist. Von Windsurfern über Kajakfahrer und Kitesurfer kommt hier jeder auf seine Kosten. Spektakulär anzusehen ist auch das Engadinwind, das zu den bedeutendsten Wassersportveranstaltungen zählt und jährlich stattfindet. Besonders zu dieser Zeit wimmelt es auf dem See nur so von begeisterten Wassersportlern.
Wer es gerne etwas ruhiger mag, der findet sich vielleicht eher am Silsersee wieder. Benannt nach der Ortschaft „Sils“ befindet sich dieser See gleich in unmittelbarer Nähe zum Silvaplanersee. Er ist der größte oberengadiner See und war für uns ein echtes Highlight auf der Tour im Jahr 2021. Damals waren wir noch mit unserem Zelt unterwegs und fanden am Campingplatz in Silvaplana leider keinen Platz mehr. Dies stelle sich allerdings im Nachhinein betrachtet als Glücksfall heraus, da wir so auf den Campingplatz „Camping Maloja“ aufmerksam wurden.
Wir bepackten uns mit unseren Stand-up-Paddle Boards, um den Silsersee näher zu erkunden. Baden war für uns eher nicht angesagt, da der See sehr kalt war. Umso schöner war es aber, mit dem Board inmitten des Sees seine Kreise und Runden zu ziehen, da die Ruhe, die Stille und die Weite auf dem See und der Umgebung einfach so erholsam waren! Wir würden auf jeden Fall jedem einen Stopp am Silsersee empfehlen.
St. Moritz
St. Moritz gehört sicherlich zu einem der bekanntesten Punkte in der Schweiz und auch im Streckenabschnitt 9. Nahezu jeder hat schon einmal etwas über den luxuriösen alpinen Ferienort im schweizerischen Tal Engadin gehört.
Bei uns als Fans der olympischen Spiele ist St. Moritz vor allem bekannt durch die zweimalige Ausrichtung der olympischen Spiele und die dort stattfindenden Bobrennen. Natürlich kennen wir den Ort auf dem Streckenabschnitt 9 aber auch durch die Bekanntheit, die die Schönen und Reichen in die Gemeinde bringen.
Wir wollten Sankt Moritz besser kennen lernen und hatten uns deshalb einen Parkplatz im Parkhaus gesucht. Unser Plan war es, die Gemeinde zu Fuß zu erkunden. So führte uns unser Weg beispielsweise zum schiefen Turm in der Gemeinde, der mit 5,5 Grad Neigung noch schiefer als der schiefe Turm von Pisa ist. Wir hatten ehrlich gesagt schon manchmal Sorge, dass der Turm jetzt dann einstürzen würde, weil er so schief ist, fanden es aber dennoch sehr beeindruckend zu sehen. Nicht weniger beeindruckend war für uns die Via Serlas, die höchstgelegene Luxusmeile der Welt – eben On Top of the World – für alle Reichen. Wir mit unserem Zelt im Auto konnten uns für die Preise eher weniger begeistern.
Olympia und Wintersport in St. Moritz
Umso begeisterter waren wir allerdings von der Weltmeisterschafts-Bobbahn. Obwohl von ihr nicht viel zu sehen war. Da die Bahn aus Natureis gebaut wird, konnten wir logischerweise im Sommer nicht viel davon sehen. Für uns war das zunächst sehr komisch, da die Bobbahn im TV immer aussah, als würde sie eben immer dort stehen. Da wir dann aber das Podium entdeckt haben, war für uns klar, dass wir am richtigen Ort waren.
Auch das Stadion der Olympischen Spiele ist heute teilweise noch sichtbar und führte bei uns direkt zu Olympiafeelings. Allerdings ist es auch für uns verrückt zu sehen, dass dieser Ort nach wie vor besteht und wir uns das gar nicht richtig vorstellen können, wie es damals gewesen sein muss.
Von hier aus hat man aber einen atemberaubenden Blick über den St. Moritzersee und die vielen Berge, die die Gemeinde umgeben.
Fazit
Zurück zum Auto ging es für uns vorbei an den vielen riesigen Hotels und beeindruckenden Gebäuden der Stadt.
Insgesamt bleibt St. Moritz uns auf jeden Fall als sehr beeindruckender Ort in guter Erinnerung. Wir würden jedem, der sowieso in der Nähe ist, auf jeden Fall einen Stopp empfehlen!
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