Camper Ausbau planen: Welche Anforderungen sind wirklich wichtig?
Du träumst vom eigenen Camper und willst loslegen? Bevor du ins Handwerk startest oder ein Fahrzeug kaufst, solltest du dir ein paar entscheidende Fragen stellen. Nur so stellst du sicher, dass dein Ausbau am Ende zu deinem Reiseverhalten passt – und du keine teuren Fehlentscheidungen triffst.
In diesem Artikel findest du eine Checkliste der wichtigsten Anforderungen für den Camper-Ausbau – inklusive unserer persönlichen Erfahrungen und Entscheidungen.
Welche Anforderungen haben WIR?

Camper sind so unterschiedlich wie ihre Besitzer und genau das macht auch deren Charme aus. Der Selbstausbau oder die Optimierung eines Campers bietet die die Möglichkeiten Ihn nach deinen Vorstellungen zu gestalten, doch nur wenn du weißt, was du willst! Wenn du deine Anforderungen an den Camper Ausbau nicht kennst, wird es diese auch nicht erfüllen können und dafür wirst du zu viel Zeit und Geld investieren.
Um dir dabei zu helfen das passende Auto zu finden um daraus im Endeffekt den perfekten Camper für dich zu bauen stell dir die unten aufgeführten Fragen und komm deinem Camper Schritt für Schritt näher. Manche der fragen sollen dich auch zum nachdenken anregen mach dir also keine Gedanken wenn dir nicht auf alle sofort eine Antwort einfällt.
1. Stehhöhe oder Kompaktfahrzeug?
Ein entscheidender Unterschied kann die Höhe deines Fahrzeugs sein, hierbei stellt sich die Frage ob du zwingend Stehhöhe im Camper haben willst, oder ob du ein Fan der Flexibilität eines niedrigeren Fahrzeugs bist?
- Pro Stehhöhe: mehr Komfort, leichteres Umziehen, gemütliches Raumgefühl
- Contra Stehhöhe: höhere Fahrzeugklasse, schwieriger in Tiefgaragen, oft teurer
- Unser Weg: Für uns war Stehhöhe ein Muss – wir wollten auch bei Regen drinnen bequem stehen können.
2. Dusche im Camper: Luxus oder Ballast?
Die Frage nach einer Dusche hat großen Einfluss auf viele Bereiche deines Ausbaus und nimmt eine gewisse Mange Platz in Anspruch. Brauchst du eine Dusche und wenn ja muss sie im Camper sein oder reicht auch eine Außendusche?
- Innen-Dusche: mehr Komfort & Autarkie, aber benötigt Platz & Wasser
- Außendusche: platzsparend, gut für Sommer, weniger Privatsphäre
- Unser Weg: Wir haben eine kompakte Nasszelle mit Toilette + Dusche integriert.
3. Schlafplätze & Sitzplätze
Ebenfalls wichtig für das Layout ist die Größe des Bettes und ob dieses fest verbaut sein muss? Ein festes Bett steht ohne Umbau jederzeit zur Verfügung braucht jedoch auch viel Platz.
- Feste Betten = immer einsatzbereit, dafür weniger Flexibilität
- Umbau-Betten = sparen Platz, aber Aufwand jeden Abend
- Unser Weg: Wir sind zu zweit unterwegs und haben uns für ein festes Bett entschieden.
4. Küche & Kochen unterwegs
Zum Leben im Camper gehört auch das Kochen, doch wie soll deine Küche aussehen? kochst du viel selbst und brauchst eine große Arbeitsfläche oder reicht eine kleine zum Kaffee kochen und um im Notfall Kleinigkeiten zuzubereiten?
- Große Küche: für Hobbyköche, viel Stauraum, Arbeitsfläche, ggf. Backofen
- Kompaktküche: Kocher + kleine Spüle, reicht für Minimalisten
- Unser Weg: Wir wollten unabhängig kochen können, deshalb haben wir eine vollwertige Küche eingeplant.
5. Alltagstauglichkeit oder reines Reisefahrzeug?
Neben der Nutzung im Urlaub steht ein solches Fahrzeug viel herum, ist das für dich in Ordnung oder soll das Fahrzeug ein anderes ersetzen und als Alltagsfahrzeug genutzt werden? Wenn ja muss es hierfür Umweltnormen oder andere Vorgeben erfüllen?
- Alltagsfahrzeug: muss kompakt, parkplatzfreundlich und flexibel sein
- Reisefahrzeug: darf größer sein, Fokus auf Wohnkomfort
- Unser Weg: Unser Camper ist ein reines Reisefahrzeug.
6. Autark stehen oder Campingplatz nutzen?
Wenn du dann im Urlaub bist, wie sieht dieser aus? Stehst du vorwiegend auf Campingplätzen oder wo möglich in der Natur? Ein autarker Camper muss andere Anforderungen erfüllen als einer für den Campingplatzurlaub.
- Campingplatz: weniger Technik nötig, Strom/Wasser vorhanden
- Autarkie: erfordert Batterie, Solar, Wassertanks, ggf. Gas oder Elektro-Lösungen
- Unser Weg: Wir nutzen eine Mischform – autark für ein paar Tage, Campingplatz für längere Aufenthalte.
7. Reiseziele & Straßen
In welchen Ländern und auf welchen Straßen hast du vor zu reisen? Muss dein Fahrzeug Offroad tauglich sein?
- Europa mit Campingplätzen → weniger Technik nötig
- Offroad & abgelegene Orte → Allrad, Bodenfreiheit, robuste Ausstattung
- Unser Weg: Offroad war für uns kein Thema – wir bleiben auf normalen Straßen.
8. Wintertauglichkeit
Hast du neben Strandurlauben auch vor im Winter unterwegs zu sein? In diesem Fall sollte eine Heizung nicht fehlen und du benötigst geeignete Reifen.
- Gute Isolierung, Heizung, Winterreifen
- Zusätzlicher Aufwand, wenn du nur im Sommer unterwegs bist, nicht nötig
- Unser Weg: Wintercamping ist fest eingeplant – deshalb haben wir isoliert und eine Heizung integriert.
9. Gas oder kein Gas?
Möchtest du Gas im Camper? In der Vergangenheit war gas gesetzt doch heute gibt es auch Möglichkeiten ohne Gas auszukommen. Für uns war Gas beispielsweise keine Option daher Campen wir rein elektrisch.
- Mit Gas: bewährt, günstig, vielseitig (Kochen, Heizen, Warmwasser)
- Ohne Gas: mehr Sicherheit, weniger Vorschriften, dafür größere Stromversorgung nötig
- Unser Weg: Wir verzichten auf Gas und setzen auf Strom.
Das Budget
Wie dir oben bestimmt aufgefallen ist sind viele dieser Optionen auch indirekt an das Budget geknüpft daher müssen an der ein oder anderen Stelle evtl. auch Kompromisse gemacht werden. Hierbei ist es wichtig für dich zu priorisieren worauf du am meisten Wert legst.
Der Selbstausbau eines Campers bietet neben den vielfältigen Möglichkeiten auch die Chance viel Geld zu sparen, günstig wird das Projekt jedoch in der Regel trotzdem nicht… Deine Anforderungen an den Camper Ausbau und dein Budget werden in Konflikt geraten, darum ist es wichtig zu entscheiden für was man bereit ist Geld auszugeben und wo man Kompromisse eingehen kann.
Als kleinen Mutmacher kann ich dir jedoch mit auf den Weg geben dass ein toller Ausbau auch mit kleinem Budget möglich ist. Einige Beispiele für Kompromisse bei unserem Ausbau sind, das Alter des Basisfahrzeugs, günstige Verkleidungsmaterialien und eine Markise mit Sturmschaden.
Letztere haben wir sehr günstig gekauft selbst repariert, das hat uns sehr viel Geld gespart welches uns dann für andere Bereiche zur Verfügung stand. Hier lohnt es sich Geduld zu haben und die Augen offen zu halten. Da wir nicht sofort was passendes gefunden haben sind wir am Anfang ohne Markise und mit einem Sonnensegel gereist, das uns übrigens bis heute begleitet.
Fazit: Deine Prioritäten zählen
Wir haben uns sehr lange bevor wir mit dem Ausbau begonnen haben viele Gedanken über unser Traumfahrzeug gemacht. Es wäre leider gelogen, wenn wir sagen würden, dass wir es geschafft haben, dieses Fahrzeug zu bauen… Aber mit allen Ecken und Kanten sind wir stolz auf das, was wir geschaffen haben und würden heute bis auf einzelne Anpassungen das meiste wieder gleich machen. Wir freuen uns jedes mal, wenn wir einsteigen und haben im Urlaub noch nie etwas vermisst egal ob es ein Strandurlaub oder der Roadtrip durch die Schweiz (Grand Tour of Switzerland) war.
Du siehst: Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“ – entscheidend ist, dass dein Camper zu dir, deiner Reiseart und deinem Budget passt.
Mach dir eine Liste mit Muss-Kriterien und Nice-to-have-Wünschen. So findest du die perfekte Balance zwischen Komfort und Praktikabilität.
Schau dich gerne auf unserer Seite um und lass dich inspirieren. Du hast Lust auf Austausch? Schreib uns deine Fragen oder erzähl, wie du deinen Camper ausbauen möchtest – wir helfen dir gern mit Tipps und Erfahrungen!